Bringe Deinen Chef auf Trab

Unsere Schaltzentrale Gehirn - der heimliche Chef

Obwohl unsere Schaltzentrale Gehirn nur zwei Prozent unseres Körpergewichtes ausmacht, verbraucht sie doch gut die Hälfte der täglich mit der Nahrung aufgenommenen Energie. Auch wenn unser Körper sich im Ruhezustand befindet, fordert unser Gehirn immer noch ein Viertel des gesamten Energiebedarfs. In Stresssituationen verbraucht unser Gehirn sogar bis zu 90 Prozent unserer Energie. Das erklärt dann auch, wieso wir nach stressigen Situationen Lust auf Süsses kriegen. Das Gehirn will dann wieder schnell nutzbaren Energie-Nachschub haben.

Ein kleiner Bereich im Gehirn ist für die Verteilung der Körper-Energie zuständig und dieser verhält sich dabei (logischerweise) ziemlich egoistisch: Erst wenn der Gehirn- Energiebedarf gestillt ist, bekommt der restliche Körper wieder grünes Licht für die Energiegewinnung. Die Bio-Logik dahinter leuchtet jedem ein: Fällt unsere Schaltzentrale aus, geraten alle anderen Körperfunktionen ebenfalls in Gefahr. Bei einer Energieknappheit des Gehirns schalten sich sogar einzelne Gehirnbereiche aus; um Energie zu sparen. Wir bemerken diese Situation beim unkonzentrierten Denken und bei unseren Bewegungen. Der Körper lässt sich über den Bewegungsapparat viel ungenauer steuern. Auch auf die Qualität des Schlafes wirkt sich die Unterversorgung des Gehirnes aus. Unser Gehirn lässt uns sogar in der Nacht aufwachen, wenn seine Energieversorgung knapp wird.

Unser Gehirn verbrennt ca. 6 g Glukose (die Zucker-Energiewährung des Körpers) pro Stunde. Wenn wir hungrig sind und nicht sofort über die Ernährung Energie zuführen, verzuckert unser Gehirn über unser Stresssystem 9 g Muskelmasse für 1 g Glukose. Wenn wir also nur eine Stunde hungern, verzuckert unser Gehirn unterdessen ca. 54 g Muskelmasse (unsere Fettverbrennungsmaschine) für eine Stunde Gehirnleistung.

Unsere Muskeln haben die Wahl, ob sie Fett oder Zucker verbrennen. Die Leber und die Muskeln können einen Teil der Glukose als Glykogen speichern, allerdings nur für sich selbst. Unser Gehirn dagegen kann nur von Glukose leben und kann auch keine Speicher anlegen. Muskeln von Kopfarbeiter-Menschen haben oft die Fähigkeit zur Fettverbrennung verloren und fressen dann dem Gehirn das „Futter“ weg. Die Folge: Wir werden schnell müde, fahrig und unkonzentriert – oft begleitet von Heisshungerattacken, denn auf den sinkenden Energiespiegel reagiert das Gehirn sehr sensibel. Ein Energiemangel macht sich also ganz schnell bemerkbar.

Durch regelmässiges Essen in mehreren Portionen über den Tag verteilt – am besten ausgewogen und ohne dabei den Blutzuckerspiegel (siehe Kapitel Kohlenhydrate) stark zu erhöhen – und durch leichtes Ausdauertraining lernen die Muskeln schnell wieder, Fett zu verbrennen. Mit der Ernährung haben wir 80 Prozent Einfluss und mit dem Ausdauertraining haben wir 20 Prozent Einfluss auf diesen Prozess.

Unser Gehirn und das Frühstück

Unser Frühstück spielt eine ganz wichtige Rolle in unserem Leben. Damit gestalten wir unsere Tagesform. Ob wir voller Lebensfreude und Energie sind oder den ganzen Tag müde herumhängen, bestimmen wir oft mit dem was wir zum Frühstück essen oder nicht essen.

Sind wir falsch in den Tag gestartet, wird im Körper ein Kreislauf aktiviert, dem wir den ganzen Tag nicht mehr entkommen können. Auch die Nachtruhe kann dadurch unterbrochen sein. Erst gegen die Morgenstunden ist der Körper wieder „resettet“. Dann beginnt meist der gleiche Start in den Tag wieder und wir erleben so Tag für Tag dasselbe: Wir spüren die Wellen.

Und wäre dies nicht schon genug – unser Gehirn stresst uns in diesem Zustand auch noch. Erinnerst Du Dich an unsere Schaltzentrale Gehirn am Anfang des Buches? Wir sind wie ferngesteuert und laufen Süssigkeiten hinterher, ohne uns wirklich selbst kontrollieren zu können. Das ist auch wirklich so, denn unser Gehirn hat geniale Möglichkeiten sich durchzusetzen. Wenn wir also Heisshungerattacken und Gelüsten ausgeliefert sind, nützen die besten Vorsätze und der eisernste Entschluss sehr wenig. Wir werden immer Verlierer sein.

Bis zu dem Zeitpunkt, wo wir verstehen was in unserem Körper abläuft. Dann sind wir in der Lage, unseren Körper über die Ernährung zu steuern. Und auch unser Gehirn wird regelmässig ernährt und wir können uns den ganzen Tag rundum wohlfühlen. In der Woche nach diesem Thema berichten meine Bellafit Workshop-Teilnehmer, dass sie sich insgesamt viel wohler fühlen und auch besser schlafen.
In dieser Gehirngerechten Ernährung liegt auch der Schlüssel zum den tollen Bauchumfang-Reduktionen bis zu 13 cm– auch bei schlanken Menschen.

Unser Körper braucht vielerlei, um gut funktionieren zu können. Ein Frühstück mit einem guten Proteinanteil (den Bausteinen unseres Körpers) – am besten auch aus pflanzlichen Quellen – und viele Mikronährstoffe ist eine ausgezeichnete Wahl. Dazu gehören gesunde Fette, Ballaststoffe und ein kleiner Anteil Kohlenhydrate. Diese Kohlenhydrate erst gegen den Schluss der Mahlzeit auf schon etwas angefüllten Magen gegessen. So erhalten wir ein ausgewogenes Frühstück, das Deinen Chef auf Trab bringt und ihn Dein Bauchfett verbrennen lässt..

Starten wir mit einem ausgewogenen Frühstück in den Tag, so gelangen wir also direkt in die Fettverbrennung. Ein solches Frühstück versorgt unseren Körper mit wichtigen Nährstoffen und ausreichend Energie, ohne den Blutzuckerspiegel zu erhöhen oder das Insulin zu locken. Auf diese Weise vermeiden wir die Abhängigkeit von Kohlenhydraten und Süssigkeiten während des ganzen Tages. Hast Du das schon einmal erlebt: Du stehst vor Süssigkeiten und willst sie gar nicht kaufen geschweige denn essen?

Das erleben alle Workshop Teilnehmer:

Heisshunger auf Kohlenhydrate (Süsses wie Schokolade, Kuchen, Fast Food, Softdrinks, und ähnliches) wird verringert und der Körper verbraucht seine eigenen Fettreserven für mehr Energie. Wir sind kaum mehr an Schokolade und Co. interessiert.

Unsere geistige Leistungsfähigkeit ist ausgeglichen und unsere nächtliche Erholung ist besser, denn unser Gehirn wird auch in der Nacht gleichmässig mit Energie versorgt.

Hier erkennen wir nun den Sinn des ausgewogenen Frühstückes – der Körper wird nach der längsten Essenspause durch die Nacht optimal aufgetankt. Der Körper ist auch so gesteuert, dass er am Morgen die grösste Mahlzeit gut aufnehmen kann. Ein altes Sprichwort sagt uns dies ja: „Frühstücke wie ein Kaiser“! Dies zeigt uns auch die Organuhr – der Magen ist zur Frühstückszeit am aktivsten:

Also: Esse Dich immer satt und esse, bevor Du wieder Hunger hast. Vorzugsweise Protein- und Nährstoffreich mit wenig guten Kohlenhydraten gegen Schluss der Mahlzeit. Zwischendurch isst Du am besten nur Proteinlieferanten wie Nüsse, Kerne, Sojaflocken oder Proteinbrot, um einige Beispiele zu nennen. Wenn Du Dich monatelang auf diese Weise ernährst, wirst Du eventuell nicht mehr immer Zwischenmahlzeiten benötigen.

Dein Schlüssel zu einem flachen Bauch

Mit diesem Wissen hältst Du den Schlüssel in der Hand, um Bauchfett zu reduzieren. Denn Bauchfett kann nur über die Ernährung abgebaut werden. (Und dies geht wie von selbst, sagen die Workshop Teilnehmer).

Ein ganz wichtiger Faktor für den Fettaufbau ist der Stress. Im nächsten Kapitel nächste Woche erkläre ich Dir den Mechanismus, der von unserem Gehirn ausgeht und den wir für einen knackigen, gesunden Körper kontrollieren müssen.

Deine Aufgabe zu dieser Lektion

Achte besonders bei Deiner ersten Mahlzeit des Tages auf die Reihenfolge der Nahrungsmittel.

Beginne jede Mahlzeit entweder mit einem Proteinlieferanten, Gemüse oder Salat.

Erst wenn Dein Körper schon mit der Produktion der Verdauungssäfte angefangen hat, esse kohlenhydrat-reiche Nahrungsmittel wie Getreide, Früchte oder Süssigkeiten

Bleibe immer innerhalb der 50 g Kohlehydrateanteil innerhalb einer Mahlzeit, damit Dein Körper in der Fettverbrennung bleibt

Solange Du in der Abnahmephase bist, esse proteinreiche Lebensmittel als Zwischenmahlzeit und am besten nichts Süsses dazu. So bekommst Du die schnellsten Resultate.

In der nächsten Lektion in 7 Tagen werden wir in unser Gehirn reinschauen – Killerfette haben dort nichts zu suchen